Liebe Lampertheimer/innen,
im dicht besiedelten Gebiet Südhessens leben wir in einer durch Entwicklung des Verkehrs, durch Versorgungsleitungen für Strom, Gas extrem betroffenen Region. Die üblichen Planungsszenarien, die auf Grundsätzen wie möglichst direkt, möglichst arm an Kosten, möglichst einfach in der Ausführung, die können in unserer Region nicht angewandt werden. Hier wohnen viele Menschen in dichten Siedlungsräumen, hier findet Wertschöpfung statt, die auf Industrie, Handel, Landwirtschaft und Dienstleistung beruht. Um all dies so lebenswert, attraktiv und ertragreich zu erhalten, bedarf es besonderer Anstrengungen und auch Investitionen. Es kann nicht angehen, dass wir auf der einen Seite als Region Motor für Wohlstand und Reichtum unserer Gesellschaft sind und andererseits durch notwendige Entwicklungen auf der Schiene, der Straße, durch Versorgungsleitungen zu Verlierern werden.
Die überaus erfolgreiche Demonstration im Lampertheimer Stadtwald gegen seine Zerschneidung wurde im Film festgehalten. Aus der Luft, vom Boden, aus einem Helikopter und mit Hilfe einer Drohne wurde dieses Großereignis filmisch festgehalten. Walter Diehlmann schnitt diese Aufnahmen zu einem sehenswerten Film, der inzwischen auch vertont ist. Die Bürgerkammer Neuschloß und die BILA zeigen nun diesen Film am Freitag, den 14. Juni 2019 im Sitzungssaal des Stadthauses, Römerstraße 102. Um 18.00Uhr beginnt das Treffen.
Am 8. Februar wurden im Beteiligungsforum die Ergebnisse der Knotenstudien Mannheim und Frankfurt vorgestellt. Das Fazit für Mannheim war kurz und knapp: Alle Züge passen auf die Bestandsstrecken und können ebenerdig durch Mannheim geführt werden.
Das war mehr als ernüchternd und offenbarte viele Widersprüche. Zum einen hatte die Bahn stets behauptet, die Wiederherstellung des zweiten Gleises auf der östlichen Riedbahn wäre nur für die S-Bahn geplant. Nun war dieses Gleis für die Untersuchung als fertiggestellt vorausgesetzt und dort sollen jetzt Güterzüge fahren. Zum anderen plant die DB Netz AG mit Verkehrslenkung, die es ermöglicht, dass in der Nacht Güterzüge über die geplante Trasse fahren können. Das Bundesverkehrsministerium hat seine Knotenuntersuchung jedoch ohne diese Möglichkeit gemacht. Das heißt, die DB Netz AG plant anders als das Ministerium jetzt untersucht hat. Auf Grund des Deutschlandtaktes wurde eine Kantenzeit von 29 Minuten vorgegeben, um vom Bahnsteig in Frankfurt den Bahnsteig in Mannheim zu erreichen.
BILA startet am 13.12.2018 eine breit angelegte Plakataktion. Als erster Standort wird der Einmündungsbereich am Ulmenweg in Lampertheim-Neuschloß mit entsprechenden Plakaten bestückt.
"Was bringt uns die C-Trasse? Nachts: 140 Güterzüge für Neuschloß, Rosenstock und den Europaring" und "Verantwortung für die Zukunft heißt: Das letzte zusammenhängende Waldgebiet Südhessens darf nicht zerstört werden". Mit diesen beiden Bannern startet die BILA in eine neuerliche Plakataktion. "Wir müssen wieder aktiver werden und die Menschen für unser Anliegen sensibilisieren", beschreibt Ulrich Guldner, Sprecher der Bürgerinitiative, die Motivation zur Neuauflage der Plakataktion. "Die in weiten Teilen der Lampertheimer Bevölkerung verbreitete Meinung, die Gefahr einer an der Wohnbebauung in Neuschloß entlang geführten Neubaustrecke, welche Wald und Bruch durchschneidet, sei gebannt, muss in den Köpfen revidiert werden", so Guldner weiter.